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Newsletter vom 27. 5. 2018

27/5/2018

 
Inhalt
  • Autorität und Respekt im Lehrerberuf – nur Nebensache?
  • Wird die Schule zur Kampfarena?
  • Aggro-Schüler gehen auf junge Lehrer los
  • «Schüler sind nicht dumm»
  • Lehrkräfte und Eltern rechtlich verunsichert
  • «Das selbstorganisierte Lernen überfordert die meisten Kinder»
    Die Schule ist besser denn je
  • Fragezeichen hinter modernen Methoden im Klassenzimmer
  • INTEGRATION: Schonungslose Einblicke in den Schulalltag
  • Lehrer stellen die Weichen
  • Schule neu definieren
  • Veranstaltungshinweise
    Plenum digitale – Vacuum mentale?
    ​Binden und loslassen – ausserfamiliäre Betreuung von Kleinkindern 
Autorität und Respekt im Lehrerberuf – nur Nebensache?
Seit die 68er- Bewegung die Fassaden unechter Autorität heruntergerissen hat, ist in  Lehrerkreisen immer wieder ein grosses Unbehagen gegenüber einer klaren Führungsfunktion im Schulzimmer festzustellen. Die Abrechnung der 68er mit falscher Autorität war zweifellos nötig, denn Tyrannen gab es nicht nur in Diktaturen, sondern auch in manchen Schulzimmern. Leider wurde bei dieser Fundamentalkritik das Kind mit dem Bade ausgeschüttet. Jede klare Führungsfunktion im pädagogischen Bereich galt als suspekt. Nur über Absprachen auf Augenhöhe zwischen Lehrenden und Lernenden glaubte man, einer freiheitlichen Pädagogik zum Durchbruch verhelfen zu können.

Neuerdings versteckt sich die Ablehnung von Autorität in einem eigenartigen pädagogischen Rollenverständnis. Lehrinnen und Lehrer sollen in erster Linie von der Seitenlinie aus die Lernprozesse im Klassenzimmer mitverfolgen und nicht mehr direkt am Unterrichtsgeschehen teilnehmen. Doch wie die Erfahrungen zeigen, läuft mit dieser Art der Klassenführung das Ganze rasch aus dem Ruder.

Können Sie sich eine Dirigentin vorstellen, die ohne Autorität zu beanspruchen ein Orchester leitet? Wohl kaum. Die Dirigentin muss wissen, wie sie das Orchesterwerk interpretieren will und sie muss vor allem das Stück gründlich kennen. Sie steht mit ihrer ganzen Persönlichkeit vor dem Orchester und drückt mit Armen, Taktstock und Mimik aus, wie das Werk klingen soll. Dabei weiss sie genau, wo die Stärken der Musiker liegen und wo sie ihnen kreativen Freiraum für die eigene Interpretation geben kann. Natürlich kann ein Dirigent wie beim Neujahrskonzert der Wiener Philharmoniker den Taktstock einmal beiseite legen und die Profi-Musiker den Radetzkymarsch allein spielen lassen. Aber das ist die Ausnahme und nicht die Regel.

In der Pädagogik hat die fortschreitende Aushöhlung echter Autorität unterdessen ein gefährliches Ausmass erreicht. Jungen Lehrerinnen und Lehrern wird allzu zögerlich empfohlen, beim Einstieg ins Berufsleben zuerst dem gemeinsamen Klassenunterricht die volle Aufmerksamkeit zu schenken. Dabei erfahren Einsteiger gerade bei dieser Form des Unterrichts am besten, was es heisst, mitten in der Dynamik einer Klasse zu stehen und durch pädagogische Kompetenz Autorität zu erwerben. In unserem vielschichtigen Leitartikel über Respekt im Lehrerberuf erläutert Carl Bossard, welche zentrale Rolle einer vertrauenswürdigen Führungsperson im Klassenzimmer zukommt.

Autorität ist eng mit dem Begriff Respekt verbunden. Dieser geht von Lehrerinnen und Lehrern aus, die im Unterricht eine klare inhaltliche Botschaft vermitteln. Sie müssen überzeugt sein, dass das, was sie den Schülern weitergeben, von Bedeutung ist. Diese Art der Vermittlung verlangt fachliche Kompetenz und grosse Freiheiten in der Vorgehensweise. Wer jedoch einen Lehrplan mit einer riesigen Zahl exakt beschriebener Kompetenzschritte zum primären Taktgeber für unsere Schule macht, schränkt den Spielraum der Lehrpersonen massiv ein. Die Gefahr ist gross, dass viele von ihnen zu übervorsichtigen Ausführenden von Bildungsprogrammen werden.

Unsere Schule braucht Lehrerpersönlichkeiten mit Kopf und Herz, aber auch mit einer Portion gesunder Eigenwilligkeit und pädagogischer Standfestigkeit. Blasse Lehrpersonen, die sich mit der Rolle als Lerncoach begnügen, sind wenig geeignet, um der Institution Schule den nötigen Respekt zu verschaffen. Leider ist diesem wichtigen Aspekt in den Diskussionen um eine bessere Schule bisher viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt worden. Doch Sie können sicher sein: In unserem Newsletter wird diese Frage nicht länger unterschlagen.
Wir wünschen Ihnen bei der Lektüre über respektvolles gegenseitiges Vertrauen im Unterricht viele erhellende Einsichten. Bestens zum Bild von Schulklassen ohne vertrauenswürdige Führung passt auch das neuste Interview mit Allan Guggenbühl über die grosse Verunsicherung der meisten Schüler durch frühes selbstorganisiertes Lernen. Den Abschluss macht ein weiteres Tagi-Interview, das für ziemlichen Ärger in weiten Kreisen geführt hat. Die Leserbriefe dazu sprechen eine deutliche Sprache und sind alle sehr lesenswert.

Für die Redaktion «Starke Schule Zürich»
Hanspeter Amstutz
Zum Newsletter vom 27.5.2018

Newsletter vom 13.5.2018

13/5/2018

 
Inhalt
  • Vorwort
  • Wenn Lärm Lernen verhindert
  • Smartphone-Pädagogik
  • «Nichts gegen Frontalunterricht»
  • Immer und immer wieder
  • Sieben Lernthesen im Check 
Liebe Leserinnen und Leser
​
Was erfahrene Lehrer seit langem in die Schuldebatte einbringen, kommt in jüngster Zeit vermehrt bei den Medien an: Der Lernerfolg hängt nicht von einer Um-Möblierung des Schulzimmers und von Tablets für alle ab, sondern von der Persönlichkeit der Lehrerin und ihrer Fähigkeit, die Schüler in die Welt des Lernens einzuführen und ihnen über sachliche und persönliche Klippen hinwegzuhelfen. In diesem Newsletter finden Sie eine erfreuliche Fülle von Artikeln verschiedener Autoren, die bei diesem zentralen Punkt bleiben: Auf den Lehrer kommt es an.

Es schläckt’s kei Geiss weg: Das selbstorganisierte Lernen (SOL) – oder Lernen ohne Lehrer (LoL), wie Carl Bossard die Absurdität noch deutlicher benennt – ist gescheitert. Der Versuch der LCH-Leitung, von dieser Tatsache abzulenken, indem sie den Lärm in den Schulzimmern als Ursache der sich häufenden schwachen Schulleistungen hinstellt, ist ebenfalls eine schwache Leistung. – Dass es im lehrergeführten Unterricht ruhiger ist und dass so auch ein gutes Lernklima entstehen kann, leuchtet jedem ein. Damit wächst auch die Chance für die zuhause weniger geförderten Kinder, den Stoff zu verstehen und Selbstvertrauen zu gewinnen, wie Michael Felten in der Süddeutschen Zeitung festhält.

Im Tages-Anzeiger war dieser Tage sogar zu lesen: «Erfolgreiches Lernen besteht vor allem aus zwei Zutaten: Wiederholung und Fleiss.» (Seite 7). Wer hätte das gedacht! ETH-Professorin Elsbeth Stern ist eine weitere Pädagogin, welche die Bedeutung des Lehrers ins Zentrum stellt und mit falschen Theorien über Lerntypen und «gute» Lernorte aufräumt: «Entscheidend sei nicht der Ort, an dem man lerne, sondern die Konzentration.» Und weiter: «Damit neues Wissen langfristig gespeichert wird, braucht es in erster Linie Wiederholung – und Verständnis für die Zusammenhänge.» (Seite 9) Das erinnert mich an ein Lehrmittel zur Lern- und Arbeitstechnik, das wir vor rund 20 Jahren in der Berufsschule benutzt haben: Dort stand genau dasselbe drin, und meinen Schülern leuchtete es ohne weiteres ein, wenn wir darüber sprachen, wie nachhaltiges Lernen funktioniert.

Schliesslich erzählt eine Lehrerin in der Sächsischen Zeitung, wie sie ihre Schüler für Mathematik begeistert und auch an ihren kleineren und grösseren Alltagssorgen Anteil nimmt. So macht der Lehrerberuf Freude!

Wir wünschen Ihnen beim Lesen ebenfalls viel Freude. Vielleicht kriegen Sie Lust, einen Leserbrief zu einem der hier abgedruckten oder zu einem anderen Artikel zu schreiben?

Für die «Starke Volksschule Zürich»
Marianne Wüthrich
Zum Newsletter
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