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Newsletter vom 27.10.2019

Pädagogische Strömungen auf dem Prüfstand des täglichen Unterrichts

24.10.2019, Hanspeter Amstutz

Je länger je mehr stellt sich in den Bildungsdiskussionen die Frage, welche Rolle einer Lehrerperson in einer modernen Schule zukommt. Das überrascht nicht, denn es stehen sich heute zwei grundlegend verschiedene Unterrichtskonzepte gegenüber. Diese sehen die Funktion einer Lehrperson entweder in einer klugen Begleiterin der Kinder oder in einer den Unterricht stark prägenden Pädagogin.

Zurzeit ist die Vorstellung, dass jeder Schüler nach einem massgeschneiderten Bildungsplan seinen eigenen Lernweg gehen könne, hoch im Kurs. Individuelles Lernen soll nicht primär im Klassenverband erfolgen, sondern am Bildschirm oder mit Hilfe von ausgedruckten Arbeitsmaterialien. Schritt für Schritt sollen die Schüler ihre Aufträge lösen und im individuellen Lerntempo ihre Ziele erreichen. Jede Gleichschaltung bei den Lernprozessen und der negative Einfluss des Konkurrenzdrucks würden so vermieden.

Diese einseitige Vorstellung von gutem Unterricht teilen viele erfahrene Lehrerinnen und Lehrer, die den gemeinsamen Klassenunterricht ins Zentrum stellen, überhaupt nicht. Sie sehen ihre Aufgabe in einer aktiveren Rolle. Sie wollen das Unterrichtsgeschehen lenken, die Schüler für spannende Inhalte begeistern und das Erlebnis des gemeinsamen Lernens vermitteln. Sie setzen viel daran, den Schülern im Dialog zu begegnen und sie so zum Denken anzuregen. Diese Lehrerinnen und Lehrer wollen keine grauen Mäuse sein. Sie stehen nicht irgendwo im Schulzimmer, sondern vor der Klasse, um als Mut vermittelnde Lehrerpersönlichkeiten die Kinder ganzheitlich zu fördern.

Es versteht sich von selbst, dass das zweite Konzept nur erfolgreich ist, wenn die Lehrerinnen und Lehrer über viel gestalterische Freiheit im Unterricht verfügen. Carl Bossard erläutert in seinem grundlegenden Beitrag über Prinzipien im Schulbetrieb, dass das feine Ferment der Freiheit in jeder Lehrer-DNA stecke. Sie sei und bleibe der Kern des pädagogischen Wirkens.

Fokussiert aufs Konkrete möchten wir mit authentischen Beiträgen von Lehrerinnen und Lehrern eine aktuelle Innensicht unserer Volksschule zeigen. Aufhorchen lässt der Beitrag einer jungen Lehrerin in Ausbildung, die über einsames Lernen der Kinder schreibt. Da stehen einem die Haare zu Berge, was sich da anbahnt. Die Studentin beschreibt zwar die schulischen Verhältnisse in Deutschland. Doch meist geht es ja nicht lange, bis sich eine Entwicklung in unserem Nachbarland auch bei uns auswirkt.

Im Beitrag über den Lärmschutz im Klassenzimmer berichtet eine engagierte Lehrerin, was sich als Folge neuer Lernkonzepte und der verordneten Integration schwieriger Schüler in die Regelklassen bei uns tagtäglich abspielt. Mit viel persönlichem Mut gibt Yasmine Bourgeois zu verstehen, dass es dringend deutliche Kurskorrekturen in der Bildungspolitik brauche. Die vorschnelle Auflösung vieler Kleinklassen und der Inklusions-Wirrwarr bleiben ein Dauerbrenner.

Eine Fundgrube für pointiert formulierte Beiträge ist zweifellos der neue Condorcet-Blog. Wir haben für Sie daraus mehrere Texte in unseren Newsletter aufgenommen. Wer ganz scharfes Gewürz liebt, kann sich den Beitrag von Hans-Jürgen Bandelt zu Gemüte führen. Aber auch die anderen Texte, die auf durchgefallene Lehrmittel und verdrängte schwache Resultate gross angekündigter Bildungstests hinweisen, sind spannend zu lesen.

Was sonst noch in unserem Newsletter zu finden ist, sehen Sie in der nachfolgenden Inhaltsübersicht. 

Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen bei der Lektüre.

Für die Redaktion «Starke Volksschule Zürich»

Hanspeter Amstutz

Inhalt

  • Pädagogische Strömungen auf dem Prüfstand des täglichen Unterrichts
    10.2019, Hanspeter Amstutz
  • Mehr Prinzipien und weniger Vorschriften
    Journal 21 19.10.2019, von Carl Bossard
  • Lärmschutz im Klassenzimmer
    Sonntagszeitung 20.10.2019, Nadja Pastega
  • «Zurück zur Kleinklasse?»
    NZZ 23.10.2019, Zuschriften, Andrea Lanfranchi
  • Der Inklusions-Wirrwarr
    Condorcet.ch 21.10.2019, Riccardo Bonfranchi
  • Andere Vorstellungen von gutem Unterricht
    10.2019 Hanspeter Amstutz
  • Einsam lernen: 30 Schüler und kein Lehrer
    Condorcet.ch 22.10. 2019, Gastbeitrag, anonym
  • Lebenskompetenz schlägt Intelligenz
    Galler Tagblatt 23.10.2019, Gastkommentar von Margrit Stamm
  • Mit einer verbundenen Handschrift trainieren Kinder ihr Gehirn
    NZZ am Sonntag 20.10.2019, der externe Standpunkt von Wolfgang Steinig
  • Ein Französischbuch fällt durch
    NZZ 18.10.2019, Schweiz, Daniel Gerny und Erich Aschwanden
  • Bildungszertrümmerung
    Condorcet.ch 12. Oktober 2019, Gastbeitrag von Hans-Jürgen Bandelt
  • Die eigentliche Bildungskatastrophe interessiert kaum jemanden.
    Condorcet.ch 10. Oktober 2019 von Alain Pichard
  • Abstimmungen im Baselbiet
    Starke Schule beider Basel
  • «Goethe oder Google: Wer erklärt uns die Welt?»
    Bericht von der Veranstaltung der «Starken Volksschule St. Gallen», Marianne Wüthrich
  • Grundlagen zum Lehrplan 21 im REFLEXIONSFORUM – ein Erfahrungsbericht
    10.2019, Timotheus Bruderer
  • Veranstaltungshinweise
    Oktober: Ökonomisierung der Kindheit – eine Herausforderung für Schule und Pädiatrie
    Vortragsreihe Pädiatrie, Schule & Gesellschaft
    19. November: Schulkinder suchen keinen Coach. Sie wollen einen Häuptling
    Veranstaltung der «Starken Volksschule Zürich»
    Eltern - Seminare zum Lehrplan 21
    Reflexionsforum Neuzeitlich Bildung mit Herz und Hirn, Grüningen, Beatrix Inauen